Tiere die von einer Zecke gestochen werden können sich ebenfalls mit verschiedenen Krankheiten infizieren. Borreliose, Babesiose oder auch die Ehrlichiose sind nur einige von ihnen, die mit sehr schweren Krankheitsverläufen einhergehen können und schlimmstenfalls sogar zum Tode führen können.
Im Gegensatz zum Menschen können Hunde gegen Borreliose geimpft werden. Das Prinzip des Impfschutzes: Der geimpfte Hund bildet Abwehrstoffe, die man „Antikörper“ nennt. Wird ein geimpfter Hund von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen, gelangen diese Antikörper bereits während des Saugvorganges vom Hund in die Zecke. Dort töten die Antikörper die Borrelien ab, sodass diese gar nicht erst in den Wirt eindringen.
Übrigens besitzen Hunde, die bereits von einer infizierten Zecke gestochen wurden, keine ausreichend schützenden Antikörper – im Gegensatz zu geimpften Hunden. Damit weisen die auf natürliche Weise infizierten Tiere keinen Infektionsschutz auf und können sich somit erneut infizieren.
Die Impfung ist empfohlen für alle Hunde, die einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind, wie etwa Jagdhunde. Auch vor dem Urlaub in zeckenbelastete Regionen empfiehlt sich eine Impfung.
In Deutschland sind verschiedene Impfstoffe gegen Borreliose erhältlich. Wichtig ist dabei vor allem ein wirksamer Schutz vor dem Bakterienstamm Borrelia burgdorferi sensu stricto, welcher als Hauptauslöser der Borreliose beim Hund nachgewiesen ist.*
Bereits ab einem Alter von zwölf Wochen kann Ihr Hund gegen Borreliose geimpft werden. Eine zweite Impfung im Abstand von drei bis fünf Wochen schließt die Grundimmunisierung ab. Wird diese im Frühjahr durchgeführt, sollte vier bis sechs Monate später eine erste Auffrischimpfung (Herbstimpfung) erfolgen. Wiederum vier bis sechs Monate später erfolgt eine zweite Auffrischungsimpfung. Jährliche Wiederholungsimpfungen erhalten den Impfschutz. Diese sollten in die Zeit vor Beginn der nächsten Zeckensaison gelegt werden: Auf diese Weise ist der Hund in der Zeckensaison gut geschützt.
(*Quelle: Straubinger: Kleintier konkret 2008, 5: S. 3-6. / StiKoVet: Leitlinie zur Impfung von Kleintieren 2009, S. 11. )
Wollen Sie Ihren Vierbeiner schützen, so sollten Sie sich nicht auf dubiose Hausmittelchen einlassen. Die Verwendung von Knoblauch, Leinöl und Zitronella ist äusserst fragwürdig, da die Wirkung nicht bewiesen ist. Ebenso sollten sie auf den Einsatz von Ölen, Klebstoff oder gar Nagellack verzichten. Die Zecke wird durch diese Substanzen gestresst und damit erhöht sich das Risiko der Sekretabgabe.
Prävention ist angesagt, liebe Tierfreunde.
Suchen Sie Ihr Tier gleich nach dem „Gassi-Gang“ / „rumstreunen“ nach Zecken ab. Nicht immer setzt sich die Zecke direkt fest und die Übertragung von Borreliose-Bakterien dauert in der Regel 12 bis 24 Stunden. Genügend Zeit vorzubeugen und ein Desaster zu vermeiden!