Bundeswehr jagt Zecken

Die Bundeswehr ist weltweit in Krisengebieten im Einsatz. Doch auch im heimischen Wald ist sie unterwegs. Im Visier: Zecken. Um mehr über ihre Verbreitung und ihre Krankheitserreger zu erfahren, machen Soldaten in Bayern gezielt Jagd auf die Blutsauger. Besonderes Augenmerk gilt dem durch Zecken übertragenen FSME-Virus, das schwere Entzündungen des zentralen Nervensystems verursachen kann.

„Wir untersuchen zum Einen bekannte natürliche Verbreitungsgebiete – so genannte Naturherde – und schauen, wie sich die Virus-Durchseuchung monatlich bzw. jährlich ändert. Zum Zweiten entdecken wir immer neue Naturherde. Darauf basierend wollen wir Aussagen über die Wanderung der Viren in Mitteleuropa treffen“, erläutert der Virologe Dr. Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. In Schutzanzügen streifen die Bundeswehrforscher regelmäßig durch Wiesen und Wälder. Dabei ziehen sie weiße Tücher über die Grashalme hinter sich her. Die Zecken krallen sich daran fest und können so eingesammelt werden. Dann werden die Krabbeltiere auf den Erreger untersucht, in Zellkulturen vermehrt und molekularbiologisch analysiert. So gewinnt das Institut immer wieder neue Erkenntnisse über das Virus, sein Ausbreitungsverhalten und seine möglichen Mutationen.